14.VPOK01: Post-Wernesgrün

Nach zuletzt nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen hat man die Möglichkeit in der ersten Runde des Vogtlandpokals nochmal für ein wenig Wiedergutmachung vor der Winterpause zu sorgen. So kann man zumindest mit einem positiven Abschluss in die Halle zu gehen oder vielleicht sogar für eine kleine Pokalsensation zu sorgen und die Winterpause noch etwas hinauszuzögern. Als Gegner ist der SV Grün-Weiß Wernesgrün aus der Vogtlandklasse zu Gast, sicherlich kein leichter Gegner, aber dennoch keine unlösbare Aufgabe, solang die Einstellung stimmt. Mit einem kurzfristigen Wintereinbruch einen Tag vor Beginn der Partie, kommt jedenfalls nochmal eine zusätzliche Hürde hinzu, besonders in Hinsicht auf Einstellung und Einsatzbereitschaft.

Unbeeindruckt von den Themen der letzten Wochen und auch ohne große Ehrfurcht starten die Postler in die Partie. Ziel ist es zunächst sicher zu stehen und keine Tore zuzulassen. Dieser Plan geht auch auf. Man ist von Beginn an präsent im Zweikampf, gewährt dem Gegner zwar in der eigenen Hälfte noch etwas Luft zum Spielen, doch spätestens ab der Mittellinie werden die Räume dicht gemacht, sodass nur der lange Ball bleibt. Mit diesem hat man besonders in den ersten Minuten noch etwas zu kämpfen, doch die Blau-Gelben schaffen es sich minütlich besser auf diese einzustellen und kommen so auch selbst mit eigenen Aktionen am Ball immer besser ins Spiel. Die Folge ist die Führung, nach nicht einmal einer viertel Stunde durch Förster. Im Anschluss an die Führung überzeugen die Plauener immer wieder sowohl in den Zweikämpfen als auch mit gut vorgetragenen Angriffen nach vorn. Was letztlich fehlt, ist ein weiteres Tor, Chancen dazu gab es genügend, doch letztlich fehlt noch etwas die Genauigkeit im Abschluss. In der Arbeit nach hinten löst man bis auf wenige Ausnahmen alles souverän, lässt sehr wenig zu, sodass Wernesgrün besonders aus dem Spiel heraus für kaum Gefahr aufs Post-Tor sorgen kann. Gefährlich ist der Gegner dagegen in Standardsituationen, aber auch hier halten die Postler dicht und zeigen eine fast schon neu entdeckte Stärke in Sachen Lufthoheit, besonders im Strafraum.

Somit geht es mit einer knappen aber verdienten Führung in die Pause. Trainer Hartung zeigt sich zufrieden von der gezeigten Leistung, fordert natürlich eine ähnliche Leistung ohne Schwächephase in Halbzeit zwei, sowie das möglichst schnelle Ausbauen der Führung.

Wie gefordert kommen die Postler gut aus der Halbzeit und sind genauso konzentriert wie vor dem Pfiff. Die Folge sind gute Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. Nach einem langen Ball zeigt sich der Wernesgrüner Torwart im Rauslaufen unsicher, taucht fast am Ball vorbei und kann den selbst abgefälschten Ball nur mit etwas Glück noch sichern. Direkt im Anschluss ist es ein Steckpass auf J.Hartung, der im Strafraum zu lang mit dem Abschluss zögert und so noch zum Querpass gezwungen wird, der dann jedoch nicht verwertet werden kann. Wenig später ist es ein geklärter Ball direkt vors Tor der Gäste, wieder unterläuft der Keeper den Ball, doch diesmal mit weniger Glück. Rausch spekuliert, ist allein durch, umgeht den Versuch der Notbremse und schiebt den Ball zur 2:0 Führung ein. Die Emotionen, gerade nach der versuchten Notbremse kochen sowohl im Jubel auf Seiten der Post als auch mit der folgenden Unzufriedenheit der Gäste etwas hoch. So kommt mehr und mehr Feuer ins Spiel. Während die Postler dieses Feuer jedoch in Leistung ummünzen und mehr und mehr Oberwasser bekommen, hadern die Gäste fortlaufend mehr und mehr mit Schiedsrichter und allem anderen. Die Folge ist letztlich das 3:0 durch Rausch, der den zuvor noch geblockten Schuss von Förster ins leere Tor schiebt. Aber damit ist noch nicht Schluss, zehn Minuten vor Schluss belohnt sich auch T.Hartung für seine Leistung, geht auf der Außen durch, lässt zwei Abwehrspieler stehen und schiebt den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck. Fast mit dem Schlusspfiff bekommt die Leistung der Plauener noch einen kleinen Makel. Nach einem Angriff der Wernesgrüner bekommen die Postler den Ball nicht richtig weg und springt zwischen den Beinen mehrerer Post-Verteidiger hin und her und landet schließlich irgendwie im eigenen Tor. Gefühlt mehr ein Eigentor als ein kontrollierter Schuss des Gäste-Stürmers.

Damit geht eine starke Pokalvorstellung verdient mit einem 4:1 zu Ende. Mit der abgelieferten Leistung zeigt man ein gänzlich anderes Gesicht als in den Wochen zuvor und liefert endlich, wenn auch etwas verspätet, die erhoffte Reaktion ab. Damit zieht man in die zweite Runde des Pokals ein und muss sich somit auch noch etwas gedulden in der warmen Halle trainieren zu können. In der nächsten Woche trifft man somit auf den VFB Auerbach III, der den ebenfalls eine Liga höher spielenden 1.FC Wacker Plauen ausschaltete.

(JH)