16.ST: PausaMühltroff2-Post

Nachdem man in der Vorwoche zuhause gegen die SG Stahlbau Plauen souverän gewinnen konnte, trifft man diesen Samstag auswärts auf die Zweitvertretung des VfB Pausa-Mühltroff. Bereits in Vorbereitung auf das Spiel, wurde von Trainer Hartung seinen Spielern eingeschärft, dass trotz der recht klaren Tabellensituation ein starker Gegner auf die Postler wartet, zumal man sich bisher noch nie leicht getan hat in Pausa. Es war zu vermuten, dass der ein oder andere Landesklasse-Spieler die Zweite unterstützen wird, da die erste Mannschaft erst in der nächsten Woche gefordert ist. Bereits vor Anpfiff wurde die Vermutung zur Gewissheit, als ein Mühltroff-Offizieller verlauten ließ, dass er heute drei Spieler im Einsatz hat, die sonst nicht auf dem Pausaer Rasen unterwegs sind. Trotz dessen ist das Ziel für die Begegnung unverändert, drei Punkte sind Pflicht, um sich weiterhin im Kampf um die oberen Tabellenplätze zu halten.

Direkt zu Beginn der Begegnung zeigt sich jedoch, dass dies heut ein hartes Stück Arbeit für die Blau-Gelben werden würde. Man kommt nämlich denkbar schlecht in die Partie. In den ersten zwanzig Minuten sind es hauptsächlich die Gastgeber die spielbestimmend sind und nahezu Dauerdruck auf das Tor der Plauener ausüben. Die Postler stehen gerade in den Anfangsminuten schlecht, haben große Abstimmungsprobleme und schaffen es meist erst in höchster Not den Ball zu klären. Insgesamt tut man sich sehr schwer für echte Entlastung zu sorgen, gerade deshalb weil man wenig zweite Bälle festmachen kann. Erst nach gut einer viertel Stunde kommt man langsam besser ins Spiel, schafft es die Angriffe der Heimelf stetig besser zu verteidigen und dann auch selbst Nadelstiche per Konter zu setzen. Nachdem man zunächst ein/zwei Mal das Abspiel in die Spitze verpasste um zu echten Chancen zu kommen, ist es in der 26. Minute Heinisch, der sich aus der zweiten Reihe ein Herz fast und einfach draufhält. Dieser Mut wird belohnt, denn der Ball schlägt genau im rechten Angel ein und Post führt fast aus dem nichts. Im weiteren Verlauf wird das Spiel etwas ausgeglichener, zwar hat man in der Abwehr immer noch Probleme sich gegen die Landesklasse-Übermacht zu behaupten, löst dies nach der Führung aber immer besser und schafft es im Umkehrschluss auch immer wieder für eigene Entlastung zu sorgen. So hat man kurz vor der Pause durch einen perfekt gespielten Ball in die Spitze auf Turban nochmal die Möglichkeit die Führung auszubauen. Dieser scheiterte jedoch im Abschluss und vergibt die Chance leichtfertig. Doch bevor Pause kommt es noch zu einem negativen Höhepunkt. Rausch, der nahezu die ganze Halbzeit über ungesehen provoziert wird, lässt sich zu einer Unsportlichkeit hinreißen, die sein Gegenüber dankend und lautstark annimmt. Dem Schiedsrichter bleibt keine andere Möglichkeit als rot zu zeigen.

Damit geht es dezimiert in die Halbzeit und die Möglichkeiten für Halbzeit zwei sind damit drastisch eingeschränkt. Zumal man neben einem Spieler auf dem Platz mit Turban noch verletzungsbedingt auswechseln muss und damit nahezu die komplette Mannschaft umstellt. Gerade deshalb heißt es nun für Halbzeit zwei umso mehr: zusammenstehen, kämpfen, sicher verteidigen und die sich bietenden Kontermöglichkeiten nutzen.

Direkt mit Wiederanpfiff überlässt man dann dem Gastgeber etwas das Feld, zieht sich geschlossen in die eigene Hälfte zurück und begibt sich in Lauerstellung. Der VfB wiederum versucht das Spielfeld möglichst breit zu machen, die Plauener laufen zu lassen und auf die sich bietende Lücke zu warten. Post stellt sich jedoch mit einem Mann weniger auf dem Feld klug und bietet so wenig Angriffsfläche und zwingt Pausa so immer wieder zu Einzelaktionen. Nach zehn Minuten liegt dann der Ball im Tor der Blau-Gelben, nicht jedoch aufgrund eines schön herausgespielten Treffers, sondern weil man den verlorenen Ball nach einem Abstoß nur halbherzig verteidigt. Zu allem Überfluss fälscht der eigene Spieler den Abschluss auch noch so unglücklich ab, dass der ansonsten danebengehende Ball unberechenbar ins Post-Tor geht. Auch im Anschluss an den Ausglich zeigt sich Post wenig verunsichert und macht genau so weiter wie vor dem Gegentreffer. Mit klug gesetztem Pressing gegen das Aufbauspiel der Heimelf gelingt es so auch immer wieder den Ball kurz vor der Mittellinie zu erobern und dann den Konter zu starten. Besonders die Schnelligkeit von T.Hartung sorgt gegen die bis in die Post-Hälfte aufgerückten Pausa-Verteidiger für Gefahr. Letztlich fehlt jedoch das Quäntchen Glück oder die letzte Konsequenz im Abschluss um die Konter am Ende eiskalt mit einem Tor zu krönen. Weiterhin sorgen Standards immer wieder für gute Möglichkeiten, doch sowohl bei Müller, J.Hartung oder Aboubakar fehlt die Genauigkeit oder eine Fußspitze. So verstreicht die Spielzeit langsam und besonders den Gastgebern läuft die Zeit auf die Führung davon. Dabei ist auch deren Unzufriedenheit mehr und mehr anzumerken, denn auch das Einsteigen auf Seiten von Pausa wird zunehmend härter. Hier lässt jedoch der Unparteiische die Souveränität der ersten Hälfte an der ein oder anderen Stelle etwas vermissen. Insgesamt schaffen es die Blau-Gelben mit einer disziplinierten Verteidigungsarbeit den Großteil der Pausa Angriffsversuche vom eigenen Tor fernzuhalten, die wenigen Abschlüsse welche die Abwehr nicht schafft zu verhindern, hält Horlbeck jedoch mit Bravur.

Damit bleibt es letztlich bei einem 1:1. Die Postler zeigen besonders in Halbzeit zwei eine geschlossene und disziplinierte Mannschaftsleistung, die letztlich einen Punkt in Unterzahl sichert. Dennoch überwiegt nach 90 gespielten Minuten etwas mehr die Unzufriedenheit, die sich bietenden Möglichkeiten nicht genutzt zu haben und nur mit einem Punkt nach Hause gefahren zu sein. Denn unterm Strich lagen die größeren Chancen am Ende auf Seiten der Postler. Für die nächste Woche steht zuhause erneut ein Derby an. Zu Gast ist die zweite des 1.FC Wacker Plauen.

(JH)